Silvester stressfrei feiern mit Tier

Das kennen fast alle Tierhalter: an Silvester ist mit den Vierbeinern nichts anzufangen. Schon morgens, wenn Kinder mit den ersten „Böllern“ durch die Straßen ziehen, würden sich viele Hunde am liebsten unters Bett verkriechen.

Auch Tiere, die früher wenig oder keine Angst gezeigt haben, können im Alter stärker auf Silvesterknaller reagieren.

Wenn Ihr Hund panisch oder verängstigt auf diese Geräusche reagiert, braucht er Hilfe, sonst wird die Angst von Mal zu Mal größer.

Was kann man dagegen tun?

Die Angst vor dem Knallen kann man in den Griff bekommen. Dazu sind viele kleine Schritte nötig:

Gerade bei Hunden ist es sehr wichtig, dem Tier zu zeigen, dass laute Geräusche nichts Schlimmes sind. Häufig sind es gerade die Besitzer, die ihrem Tier vermitteln, dass etwas Schlimmes passiert, da sie ängstlich auf die Reaktion des Hundes warten. Der merkt natürlich nur, dass sein Herrchen oder Frauchen verunsichert ist, und verknüpft diese Erfahrung mit dem Knallen.

Ignorieren Sie also ängstliches Verhalten, reagieren Sie nicht auf die Geräusche und benehmen Sie sich ganz normal – denn damit zeigen Sie Ihrem Hund, dass er sich auch nicht fürchten muss. Wenn Ihr Hund nicht völlig panisch ist, können Sie versuchen, ihn zum Spielen zu animieren.

Wenn Ihr Hund jedoch nicht spielen will und scheinbar störrisch in einer Ecke sitzt, bestrafen Sie ihn auf keinen Fall dafür, denn das bestätigt ihn nur in der Annahme, dass er einen guten Grund hat, bei lautem Knallen ängstlich zu sein.

Die Geräusche können Sie ein wenig dämpfen, indem Sie – natürlich – die Fenster schließen und halblaute Musik laufen lassen. Es sollte möglichst Musik mit einem regelmäßigen Rhythmus sein.

Sinnvoll ist es teilweise auch, in den Wochen vor Silvester schon mit einem Geräuschtraining zu beginnen. Es gibt CDs mit Silvestergeräuschen zu kaufen, es gibt aber auch online viele Geräusche zum Herunterladen oder z.B. wie hier bei youtube fertig "gemixte" Audiodateien zum zunächst leisen, dann mit der Zeit immer lauteren Vorspielen, um die Hunde an den Lärm zu gewöhnen.

Um die Lichtblitze von draußen fern zu halten, sollten Sie die Vorhänge zuziehen oder Jalousien herunterlassen. Die ungewohnten plötzlichen Lichtwechsel können Hunde und auch Katzen nämlich oft zusätzlich ängstigen.  

Hilfe aus der Tierarztpraxis:

Harmlos, aber oft schon ausreichend wirksam, ist das Verteilen von speziellen Geruchsbotenstoffen. Diese sind nur für Tiere wahrnehmbar und vermitteln ihnen großes Wohlbefinden. Sie werden in fertigen Zerstäubern für die Steckdose angeboten und sind in der Tierarztpraxis erhältlich. Um die beste Wirkung zu erreichen, bringt man einen Zerstäuber schon 2 Wochen vor Silvester in dem Raum an, in dem sich der Hund besonders häufig aufhält und in dem er die Silversternacht verbringen soll. So kann er sich schon einmal an den angenehmen Duft gewöhnen, den er bald schon mit vielen angenehmen Dingen verbindet: Kuscheln, Spielen mit dem Herrchen oder Frauchen, ein Leckerchen zwischendurch oder einfach nur gemütlich eingerollt im Körbchen liegen. Diese Verknüpfung hilft ihm, seine Angst zu bewältigen, wenn der Lärm draußen beginnt.

Auch bestimmte Futterzusatzstoffe können gegen Angst helfen. Es gibt Mittel, die ängstlichen Tieren mehr Sicherheit und Wohlbefinden geben, ohne sie müde zu machen. Auch mit dieser Therapie sollte man einige Tage bis Wochen vor Silvester beginnen, damit sich die Wirkung langsam einstellen kann.

Wenn nichts mehr hilft, stehen natürlich leichte Beruhigungsmittel zur Verfügung. Auch bei diesen wird mittlerweile empfohlen, schon ein paar Tage vor Silvester mit niedriger Dosis zu beginnen und später die Menge des Medikaments langsam wieder zu verringern (sogenanntes "Ausschleichen"), um Nebenwirkungen durch das Absetzen zu vermeiden. Wir beraten Sie hierzu gern.

Ein letzter Tipp: damit in der großen Aufregung des Abends nicht auch noch der Magen-Darm-Trakt verrückt spielt, sollte man dem Hund zuletzt am Morgen eine ordentliche Portion Futter geben – und dann erst wieder am nächsten Tag, wenn alles überstanden ist.

 

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